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Beiträge (1984)

Zu den beiden letzten Kommentaren zum Thema Teilnahme an Wahlen,
ja oder nein, möchte ich etwas differenzieren:
Nicht erst seit dem Betrug von 2003 mit dem rückwirkenden Eingriff
in Direktversicherungen ist eines klar:
Wenn der Staat Geld braucht, greift er auch rückwirkend in
bestehende Verträge ein. Direktversicherungen sind einfach das beste,
warnende Beispiel dafür.
Aber leider begreift selbst ein Großteil der betrogenen Rentner nicht, was
los ist und wählt weiter die Parteien, die am GMG beteiligt waren.
Ich halte es so:
Teilnahme an Kommunalwahlen, Bürgermeisterwahlen etc., wo es
um Personen, Menschen geht: ja; wenn es aber um Parteien geht,
halte ich mich fern.
Oder auf den Punkt gebracht:
Menschen wählen: Ja, Politiker wählen: Nein!

Die Idee mit dem Volksbegehren finde ich gut. Würde sofort unterschreiben. Wie soll denn jemand privat vorsorgen (wie von der Politik gewünscht) wenn er nachher förmlich abgezockt wird.

Nachdem ich den Kommentar von Eugen Dinkel gelesen habe, fiel mir meine Wahlbenachrichtigung aus der Hand. Zufällig stand der Schredder drunter und nahm mir meine Entscheidung ab. Erst wenn ich mein Geld zurückbekomme, stelle ich den Schredder woanders hin, oder anders ausgedrückt: Dann gehe ich wieder wählen. Vorher garantiert nicht!

Annelie Wohlfahrt

habe 2002 eine Direktversicherung über meinen AG abgeschlossen und es wurde hier mein Urlaubs-u.Weihnachtsgeld einbezahlt. 2010 dann die Auszahlung von 6669 €. Von der DAK wird jeden Monat 10 Jahre etwas über 10€ mtl. abgebucht. Auf meine kleine Firmenpension von etwas über 100 € wird ebenfalls für 10 Jahre mtl. etwas über 20 € abgezogen. Nach 10 Jahren habe ich dann für die 6669€, 3500€ an die DAK bezahlt.Das soll noch gerecht sein?

Volksbegehren

wer kann so etwas wie und wann organisieren, was ist dazu notwendig, geht das hier über diese Organisation? Bin auf Reaktionen/Vorschläge von Euch gespannt.

Der Aussage: Menschen Wählen :Ja Politiker Wählen: nein stimme ich zwar im Prinzip zu. ABER nur die abgegebene und gültige Stimme ist es die zählt.
Das heißt für mich : gehe wählen – aber wähle nicht die Verursacher dieses
Betruges – Keine SPD- Keine CDU- Keine CSU- Keine Grünen.
Die restlichen Parteien waren entweder gegen dieses Gesetz oder noch nicht im Bundestag.

Die Frage von Annelie Wohlfahrt,: „Das soll noch gerecht sein?“,
kann ich absolut nachvollziehen.
Auch bei mir werden, dank einer Direktversicherung (Altvertrag),
auch von der Betriebsrente, die bei 73 Euro brutto liegt, knapp 20%
Sozialabgaben abgezogen – 10 Jahre lang.
In einer Krankenkassen-Sprechstunde hat man mir auf die Frage,
ob das so beabsichtigt ist, unumwunden die Wahrheit gesagt.
Zitat: “So ist es halt: Das Geld holt man sich da, wo es was zu holen
gibt.“ Zitat Ende.
Das ist zwar blanker Zynismus, aber eben die Wahrheit.
Und diese Aussage zeigt auch, dass man bei den Krankenkassen
sehr wohl weiß, dass man hier Betrugsgelder kassiert.

Zu den Kommentaren von Annelie Wohlfahrt und Eugen Dinkel

“Es kann nicht sein, dass auf Grund einer unterschiedlichen Auszahlungsart einmal Sozialabgaben gezahlt werden müssen und einmal nicht.”
Dies ist der Spruch eines schlauen Richters. Damit wollte er die Bürger, die eine beitragsfreie Barauszahlung bevorzugten, in die Beitragspflicht zwingen. Im Umkehrschluß bedeutet es für mich, daß es nicht sein kann, daß ich – nur weil ich die Barauszahlung gewählt habe – beitragspflichtig werde, obwohl ich bei einer Auszahlung auf Rentenbasis wegen Unterschreitung der Freigrenze keine Beiträge entrichten müßte.
Das es allerdings noch schlechter und bösartiger gehen kann, zeigt mein Fall, der ähnlich gelagert ist wie der von Frau Wohlfahrt.
(Auszahlung: 6770,-Euro und 94,- Euro monatliche Betriebsrente )
Beitrag zur Kranken.- und Pflegekasse ca. 3500,- Euro.
Dazu addieren sich noch zusätzliche Kosten.
4500,- Euro gab es weniger Kranken.-und Stempelgeld wegen plötzlicher Erwerbsunfähigkeit und an das Finanzamt durfte ich weitere 1200,- Euro überweisen. Eingezahlt in meinen Vertrag habe ich 5400,- Euro und mir dadurch eine geringere gesetzliche Rente eingehandelt.
Lediglich Herr Straubinger von der CSU konnte bei meiner Geschichte ein Erfolgsmodell für mich erkennen. (Leider weiß icht nicht, wer den Bayern das Rechnen beigebracht hat.)
Alle anderen Politiker bedauern den Sachverhalt. (Zitat: Sie haben leider einen sehr seltenen Fall, aber dafür bekommen sie auch eine gute medizinische Behandlung ) Hätte man mich als Nichtsparer sterben lassen?
Oder anders gefragt: Um wieviel werde ich besser behandelt als ein Nichtsparer?

Selbst Frau Nahles wollte sich um meine Geschichte kümmern und sich bei mir melden.
Frage: In welchem Jahrzehnt??? Auf ihre Antwort warte ich jetzt ca.drei Jahre.
Fazit: Die Entgeltumwandlung ist die größte politisch organisierte Betrugsgeschichte aller Zeiten und dieses System will die Politik – obwohl sie die Zusammenhänge inzwischen begriffen haben müßte – nicht ändern!
Es stört sie nicht, daß plötzlich erwerbsunfähige Bürger noch zusätzlich geschröpft werden.
Es trifft sie halt nicht selbst!
Inzwischen bin ich unter die Freigrenze gefallen und konnte meine Zahlungen einstellen.
Das hält mich aber nicht davon ab, zusammen mit meinen Stammtischkollegen weiter für eine gerechte Sache zu kämpfen.

Nach dem letzten Kommentar von Konrad Stieger war ich fassungslos,
dass die Ausbeutung durch Direktversicherung UND Betriebsrente noch
deutlich krasser verlaufen kann wie in meinem Fall.
Auch die Bemerkung eines Politikers: „aber dafür bekommen sie auch
eine gute medizinische Behandlung“, ist an Frechheit nicht zu überbieten
und mindestens genauso zynisch wie meine Erfahrung in der
Krankenkassen-Sprechstunde.
Überhaupt bestätigt sich durch diesen Kommentar meine Meinung über
Politiker, egal welcher Partei sie angehören, perfekt.
Zum Thema Volksbegehren, dass in den letzten Kommentaren auch
aufkam:
Natürlich ist das eine gute Idee, um die Öffentlichkeit auf die Thematik
aufmerksam zu machen. Es bräuchte halt nur eine Person oder
Organisation, die Kenntnisse und Fähigkeiten hat, so etwas
anzustoßen.
Und es sollte zumindest für die Betroffenen eine Selbstverständlichkeit
sein, bei diesem Volksbegehren zu unterschreiben.
P.S. Ach ja, Konrad, mein Wahlzettel ist auch verloren gegangen………..

Eigenes Zitat aus meinem letzten Kommentar: Das es allerdings noch schlechter und bösartiger gehen kann, zeigt mein Fall, der ähnlich gelagert ist wie der von Frau Wohlfahrt.
Und es kommt noch schlimmer! Als ehemaliger Mitarbeiter im öffentlichen Dienst bekomme ich eine kleine echte Betriebsrente. 2002 wurde das System geändert und meine Zusatzversorgung ohne Bestandschutz um ca. 180,-Euro monatlich gekürzt und deswegen hatte ich mich auf eine Entgeltumwandlung mit den bekannten Folgen eingelassen. Da ich mit der Kürzung nicht einverstanden war, legte ich Einspruch ein und das traf mich jetzt wie ein Keulenschlag.
Ich habe zum Teil recht bekommen und meine Zusatzversorgung wurde um ca. 3,00 Euro monatlich erhöht. Ergebnis: Weil ich jetzt wieder 1,70 Euro über der Freigrenze liege, muß ich wieder monatlich knapp 30,- Euro zahlen. Natürlich rückwirkend ab Januar. Von der Zusatzversorgungskasse bekomme ich die 3,00 Euro monatlich rückwirkend ab 2013. Das bedeutet, daß ich jahrelang zu wenig bezahlt habe und darum warte ich jetzt auf eine Forderung zur Nachzahlung.
Im Sommer bekomme ich nochmals eine kleine Erhöhung um ca. einen Euro und somit liege ich im Dezember 2,70 Euro über der Freigrenze die jedes Jahr um 3,50 Euro angehoben wird. Ab Januar kann ich meine Zahlungen wieder einstellen, weil ich dann 80 Cent unter der Grenze bin.
Allerdings bekomme ich im nächsten Sommer auch wieder einen Euro mehr und überschreite abermals die Freigrenze um 20 Cent und bin damit wieder beitragspflichtig. Monatlich 30,- Euro.
Ab Januar 2021 müßte der Spuk ein Ende haben, weil ich dann hoffentlich endgültig unter die Freigrenze falle. Noch verückter geht es nicht. Oder doch? Noch haben wir 700 Abgeordnete in Berlin mit einer guten Altersvosorge und bescheuerten Ideen. Was anderes fällt mir dazu nicht mehr ein. Meine Rentenkürzung um 4,2 %, weil ich wegen Erwerbsunfähigkeit mit 64 Jahren verrentet wurde, wollte ich eigentlich nicht erwähnen, aber es paßt zu dieser Geschichte.
Noch eine Geschichte: Die Rentenversicherung überwies mir im Dezember 2013 meine Januarrente 2014 (als Nachzahlung???) gleich mit. ( Warum? Verstehe ich auch nicht.) Darauf bekam ich vom Finanzamt die Aufforderung mal eben 1200,- Euro Steuern zu überweisen. Nur die Tatsache, daß das Geld erst am 2. Januar bei mir angekommen war, bewahrte mich vor der Zahlung. Auch das war ein langer und sehr zäher Kampf. Mein Rentnerleben hatte ich mir anders vorgestellt!

Keine Angst: Meine Erfahrungen mit unserem hiesigen Arbeitsamt, wegen einer Firmenverlagerung nach Ostdeutschland mit anschließender Arbeitslosigkeit für mich, gebe ich lieber nicht weiter. Ich will niemanden in die Depression treiben.