Krankenkassenbeitrag

Viele hierzulande sind sich nicht bewusst, wie groß die Rentenlücke wirklich ist. Die jährliche Renteninformation, die jeder ab 27 bekommt, ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich sieht es noch viel schlimmer im Alter aus. Die harten Fakten der grausamen Rentnerrealität:

„In dieser Renteninformation haben wir für Sie vom … bis … gespeicherte Daten und das geltenden Rentenrecht berücksichtigt. Ihre Regelaltersrente würde am … beginnen. Die Höhe Ihrer künftigen Regelaltersrente …“, so heißt es in der jährlichen Renteninformation. Manche beruhigen sich vielleicht noch, weil sich der Betrag nicht ganz so schlimm ausnimmt und überlesen den Satz „Bitte beachten Sie, dass von der Rente auch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie gegebenenfalls Steuern zu zahlen sind“. Wer denn nachrechnet und von der Brutto-Rente alles abzieht, dürfte nicht schlecht staunen, wie wenig dann noch übrig bleibt. Die Netto-Rente ist erschreckend niedrig. Willkommen in der grausamen Rentnerrealität.

Rente wird nicht reichen

Für viele wird die Netto-Rente gerade einmal zum Existieren reichen, zu mehr aber nicht. Von gut und gerne leben im Alter kann keine Rede sein. Wer nicht neben der gesetzlichen Rente fürs Alter vorgesorgt hat, schaut traurig aus der Wäsche. Die zusätzliche Altersvorsorge in Deutschland ist für junge Menschen außerordentlich wichtig ist.

Wie groß ist die Rentenlücke

Damit das keine hohlen Sprüche bleiben, rechnen wir das anhand mehrerer Beispiele vor. Die sollen jedem vor Augen führen, was ihn im Alter erwartet. Und dabei ist das noch immer nicht die ganze Wahrheit, denn, die Pflegebeiträge werden weiter steigen, die Inflation knabbert jedes Jahr an der Rente. Die Deutschen Rentenversicherung deutet in ihrer Renteninformation nur sachte darauf hin, dass von der monatlichen Rente ja noch einiges weggeht. Angenommen jemand verdient heute durchschnittlich, wie viel Rente darf er nach 45 Beitragsjahren erwarten? Und wie groß ist die Rentenlücke? Und so haben wir gerechnet:

  • Der Durchschnittsverdienst liegt 2020 (vorläufig) in den alten Bundesländern bei 40 551 (pro Monat 3379) Euro in den neuen Bundesländern bei 37 898 Euro (pro Monat 3158) Euro.
  • Netto bleiben dem Beschäftigten 2430 Euro.
  • Die Netto-Rente (ohne Steuern) beträgt 1325,14 Euro.
  • Im Vergleich zu seinem bisherigen Netto fehlen dem Rentner also (2430 – 1325,14) immerhin 1104,86 Euro.

Rentenlücke (Steuerklasse 3 + 4)

Wer die Lebenshaltungskosten eines Zwei-Personen-Haushaltes mit rund 2600 Euro als Vergleich heranzieht, sieht sehr deutlich die Notwendigkeit der zusätzlichen Altersvorsorge.

Direktversicherung keine Altersvorsorge

Das Rentenniveau in Deutschland ist deutlich zu niedrig. Ob die Direktversicherung oder Betriebsrente da allerdings der beste Weg ist, darf stark bezweifelt werden. Das gleiche gilt für die Riesterrente, die mittlerweile nichts mehr bringt. Die Rentenpolitiker müssten den aktiv Beschäftigten sagen, dass sie besser privat vorsorgen und Direktversicherungen sowie Betriebs- und Riesterrenten links liegen lassen sollten. Denn bei Direktversicherungen und Betriebsrenten zwackt die Krankenasse annähernd ein Fünftel am Ende ab – alles, was der Betriebsrentner an Rendite erwirtschaftet hat, ist mit einem Schlag weg.

Dazu kommt, dass viele im Schnitt sogar noch weniger als diese 1604 Euro Renten bekommen. Für sie wird es richtig dramatisch, wie ein Bericht des MDR vor Augen führt:  „Wer jetzt frisch in Rente geht, bekommt in den neuen Bundesländern durchschnittlich 847 Euro netto; wer dagegen schon Ruheständler ist, der erhält im Schnitt 111 Euro mehr.“ Die Kluft zwischen Neu- und Altrenten werde immer größer, das zeigt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag, die MDR Aktuell vorliegt.

Rentenkluft zwischen Alt- und Neurenten

Rente
Gebiet/ WohnortZugang 2018Bestand am 31.12.2018
Bundesrepublik769 Euro829 Euro
Alte Bundesländer750 Euro797 Euro
Neue Bundesländer847 Euro958 Euro

Quelle: MDR