150 DVGler demonstrieren gegen Unrecht in Erfurt

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„Erst angelockt, dann abgezockt“ skandierten 150 Mitglieder des DVG in Erfurt, um gegen die Abzocke von Altersvorsorgern zu demonstrieren – mit beachtlichem medialen Interesse.

Der Staat schröpft Betriebsrentner, die aber lassen sich das schon lange nicht mehr gefallen – und sind deswegen am 1. Mai in die thüringische Landeshauptstadt Erfurt gekommen, um dagegen zu protestieren. Von ihrer Kapitalauszahlung müssen Direktversicherte zehn Jahre oder 120 Monate lang an die Krankenkassen annähernd 20 Prozent zahlen. Dagegen wehrt sich der Direktversicherungsgeschädigte e.V. (DVG) – und dieses Mal am 1. Mai in Erfurt.

Radeln für die Rente

Zwei DVG-Mitglieder, Rudi Birkmeyer und Helmut Achatz, legten den langen Weg nach Erfurt sogar mit dem Fahrrad zurück, um Aufmerksamkeit zu erregen. Das gelang den beiden – der “Bayerische Rundfunk” berichtet in der Abendschau  am 28. April darüber und „SWR aktuell“ über den „Rentner aus der Südpfalz“, der zur 1.Mai-Demo radelte.

Alle anderen kamen mit dem Auto, dem Roller oder mit der Bahn nach Erfurt um gegen diese Ungerechtigkeit zu demonstrieren – insgesamt waren es 150 DVG-Mitglieder einschließlich Familie und Freunde.

Medienpräsenz in Erfurt

Der MDR schickte ein Fernseh-Team zum Thüringer Landtag, wo sich die 150 DVG-Mitglieder zur Demo getroffen hatten. Am gleichen Tag brachte der MDR in seinem „Thüringen Journal“ den Beitrag “Direktversicherte fühlen sich abgezockt” über die DVG-Kundgebung in Erfurt unter der Headline „Rentner wehren sich vor dem Landtag gegen doppelte Abgaben“. Die Sendung kann in der Mediathek abgerufen werden.

Auch die „Thüringische Landeszeitung“ berichtet über die Demo in Erfurt und zitiert Reiner Korth, stellvertretender Bundesvorsitzender des DVG, mit den Worten „das ist Rechtsbeugung“. Nur mit dem juristischen Kniff, die bis dahin (2003) sozialabgabenfrei Einmalzahlung mit einem 120-monatigen Rentenbezug gleichzusetzen, sei der Zugriff auf das Geld der Direktversicherten möglich gewesen. Aber Sozialrecht darf alles: enteignen und das auch noch rückwirkend. Angesichts leeren Sozialkassen sollten sich die Bürger ängstigen, welche Abzocke sich die Bundesregierung demnächst einfallen lässt – was alles möglich ist, spüren die Direktversicherung Monat für Monat. Sozialrecht kennt keine Gnade und kein Vertrauen.

Am 18. Mai bringt das in München beheimatete Radio Lora einen Beitrag über die Demo des DVG in Erfurt. Vorab schon mal die Rede des stellvertretende DVG-Vorsitzenden Reiner Korth, der vor allem auf die Lage der betrieblichen Altersvorsorge einging. “Die betriebliche Altersvorsorge in der jetzigen Form ist tot”, so sein Credo. Die Gründe dafür lägen vor allem in Berlin.

Direktversicherungen – nein, danke

Gegen diesen Schröpfmechanismus der Bundesregierung wehrt sich der DVG. Wenn sich daran nichts grundlegend ändert, bleibt betriebliche Altersvorsorge ein Schuss in den Ofen und schadet der Altersvorsorge. Jungen ist dringend von diesem Minus-Geschäft abzuraten. Betriebliche Altersvorsorge in der gegenwärtigen Version der Direktversicherung ist Geldvernichtung. Davon profitiere nur Arbeitgeber und Versicherungen, aber nicht Arbeitnehmer, die die Leidtragenden dieser falschen Rentenpolitik der Bundesregierung sind.