Rentner erhalten ab Sommer mehr Geld – aber die Erhöhung bleibt hinter der hohen Inflation

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Ein klassischer Fall von: „lachendes und weinendes Auge“. Die Renten steigen ab Sommer, aber die hohe Inflation von derzeit 8,7 % wird damit nicht ausgeglichen. Dafür die Ost- und die West-Rente, denn zum 1. Juli 2023 steigt die Rente in Westdeutschland um 4,39 % und im Osten um 5,86 %. Das gab Arbeitsminister Hubertus Heil bekannt. Damit gelte jetzt in Ost und West ein gleich hoher Rentenwert.

Grundlage der nun angekündigten Rentenerhöhung sind die aktuell vorgelegten Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund.  Wegen der höheren Lohnsteigerung im Osten werde die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen. Hubertus Heil sagte gegenüber der dpa: „Diese Erhöhungen sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen.“ Daran ist auch die Rentenerhöhung angeknüpft. Das so genannte Sicherungsniveau bleibe somit stabil bei über 48 Prozent. Die gesetzliche Rente müsse verlässlich bleiben, so Heil.

 

Inflation macht auch Rentnern zu schaffen

Vor allem Beziehern kleiner Renten macht die hohe Inflation zu schaffen. Im Februar waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 % gestiegen. „Die Rentenanpassung bleibt aktuell hinter der Inflation zurück, aber das ist nur eine Momentaufnahme“, hieß es in einer Mitteilung des Bundesarbeitsministeriums. Das Prinzip, dass die Renten den Löhnen folgen, habe sich mit Blick auf die Einkommensentwicklung von Rentnerinnen und Rentnern bewährt.

 

Rentenversicherung: Überschuss von 3,4 Milliarden Euro

Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, hatte laut dpa bereits am Wochenende in einem Interview der „Bild am Sonntag“ eine sehr gute Kassenlage betont. Sie sprach von einem Überschuss von 3,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

 

Rentenbeiträge bleiben offenbar bis 2026 stabil

Roßbach sagte: Die bisherigen Tarifabschlüsse lassen zudem erahnen, dass die Senioren auch in den kommenden Jahren auf einen Rentenaufschlag hoffen können. Die Rentensteigerungen richten sich nach der Lohnentwicklung im Land. „Die Zahlen beweisen: Die Rente ist stabil und bleibt stabil“, sagte Roßbach.

Als Gründe für die Entwicklung nannte Roßbach die steigende Zahl an Zuwanderern und die Lebenserwartung. Diese werde nach den aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes künftig weniger stark ansteigen als bisher erwartet. Nach ihren Angaben werden die Rentenbeiträge bis 2026 stabil bleiben. Heil hatte zuletzt versichert, dass der Beitragssatz auch nach dem Auslaufen der bis 2025 geltenden Obergrenze nicht rapide in die Höhe schnellen werde, und von einem leichten Anstieg gesprochen.

 

Quelle: dpa und DVG, Thomas Kießling               Foto: pixabay