Formation in freier Auflösung – doch Rentner haben davon nix: sie fordern den Rücktritt von Gesundheitsminister Lauterbach

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In Berlin zu beobachten: die Formation in freier Auflösung. Die Grünen ohne Spitze, bei der SPD tritt (ausgerechnet nach den verlorenen Wahlen) der Generalsekretär zurück, die FDP klammert sich an die Schuldenbremse und Aktien-Turbo-Rente – viele Liberalen wollen aus der Ampel-Koalition aussteigen – aber profitiert das Land davon?

Absolut nein, denn alle Benannten hinterlassen nichts anders als ein Chaos, eine De-Industrialisierung des Landes, marode Wirtschafts- und Sozialwirtschafts-Daten – ein Gesundheitssystem, deren riesige Finanzlöcher aufgrund von kolossalen Fehlern nun von Rentnern aufgefangen werden sollen, mit einer Doppelverbeitragung auf Direktversicherungen und Betriebsrenten. 18 Millionen Vertragsinhaber sind seit vielen Jahren stinksauer. 21 Millionen Rentner des Landes sorgen sich um ihre Renten – um ihr Erspartes.

Militärisch betrachtet schließen sich nicht die Reihen, sondern alles diffundiert – eine Formation in freier Auflösung. Die alten Römer würden heftig bei ihren Truppen durchgreifen, aber aktuell: Die Gesetzlichen Krankenkassen beklagen eine Milliarden-Lücke, die Pflegeversicherung steht laut Experten wohl vor dem Kollaps. Die Krankenhausreform droht ebenfalls zum Flopp zu werden – wohin soll das noch führen? Alles rennet, rettet, flüchtet, so steht`s in Schillers „Die Glocke“.

Die Opfer sind die der Doppelverbeitragung, die seit 2004 die GKV und dann auch die PflegeVer. mit ihrem sauer Ersparten sponsern müssen, denn der Gesetzgeber hatte zu Unrecht in laufende Verträge eingegriffen. „Pacta sunt servanda – Verträge sind einzuhalten – auch dieses alte römische Verdict gilt seit dem 1. Januar 2004 nicht mehr. Dabei sind die geschröpften Doppel- und manchmal Mehrfachbeiträge fürs System unrelevant, für jeden Einzelnen extrem schmerzlich und zudem höchst ungerecht.

„Der große Malus liegt am kranken und damit maroden Gesundheitssystem, denn wenn nicht alle Erwerbstätigen in eine Kasse einzahlen, zudem viele versicherungsfremde Leistungsbezieher eingeschleust werden, läuft das System eben aus dem Ruder“, so Andreas Reich, Vorstandsmitglied des DVG – Verein der Direktversicherungsgeschädigte e.V. „jetzt stehen wir vor dem Scherbenhaufen.“

Denn wenn die Reform für die Förderung der Krankenhäuser auch noch ins Leere läuft – wie so vieles von ihm – wird Gesundheitsminister Lauterbach der nächste sein, der zurücktreten muss. Andreas Reich betont: „Die Doppelverbeitragung, die über sein Ministerium läuft, kann er zusammen mit dem Kanzler, der den Stopp schon mehrfach versprochen hat, vorher noch abschaffen. Dann hätte er wenigstens ein gutes Werk getan.“

PS: Wobei die oben Genannten alle zur Rchenschaft gezogen werden sollten. Gegen Fahnenflucht hatten die Römer ebenfalls ein “Mittel” (hier natürlich nur im übertragenen Sinne).

Text: Thomas Kießling

Foto: pixabay

Redaktion: Andreas Reich