Beschäftigte wollen gesetzliche Rente stärken

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Beschäftigte in Deutschland möchten mehr in die gesetzliche Rentenkasse investieren. Für eine auskömmlichere Altersversorgung wären sie sogar zu höheren Beiträgen bereit. Das berichten zahlreiche Medien auf Grundlage einer repräsentativen Umfrage des Instituts Verian, die die IG Metall in Auftrag gegeben hatte.  

Grund für das Votum der Beschäftigten sei offenbar, dass nur rund jeder zehnte Befragte das derzeitige Rentenniveau für ausreichend hält. Mit Blick auf die oft in der Diskussion stehenden Rentenbeiträge fordern nur 9 Prozent der Befragten ein niedrigeres Rentenniveau, um den Beitragssatz langfristig stabil zu halten. Zwei Drittel (67 Prozent) dagegen fordern ein höheres Rentenniveau, auch wenn dies höhere Rentenbeiträge bedeuten könnte.

Die Beschäftigten seien sogar bereit, mit Extra-Zahlungen freiwillig zusätzliche Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung zu leisten. Die in Teilen heute schon bestehende Option freiwilliger Zusatzbeiträge zum Ausgleich von Rentenabschlägen wäre für 70 Prozent der Befragten eine ausbaufähige Möglichkeit, um persönlich höhere Rentenansprüche zu erlangen: 41 Prozent aller Beschäftigten würden freiwillige zusätzliche Beiträge in die Rentenkasse von einer paritätischen Beteiligung des Arbeitgebers abhängig machen. 29 Prozent unterstützten die Idee bedingungslos, so die Umfrage. Die Forderung nach Einschnitten bei der Rente nach 45 Arbeitsjahren lehnen die Wahlberechtigten ab. 93 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Beschäftigte nach 45 Arbeitsjahren ohne Abschläge in Rente gehen können.

Der DVG – Verein der Direktversicherungsgeschädigten e.V. hat dazu eine feste Meinung, denn aufgrund der hohen Summen für versicherungsfremde Leistungen wäre das Rentenniveau eigentlich mehr als gesichert. Zudem könnten endlich beide Renten bzw. Pensionssysteme zusammengelegt werden.  Fazit: jetzt fahre auch schon die IG Metall einen Schlingerkurs, um das Rentenniveau durch Umfragen gestärkte Beitragserhöhungen zu sichern. Das gehe in die vollkommen falsche Richtung.

Text: Thomas Kießling

Redaktion: Andreas Reich

Foto: pixabay