Der DVG – Verein der Direktversicherungsgeschädigten e.V. hat es seit vielen Jahren gebetsmühlenartig angemahnt: das deutsche Rentensystem läuft in den Bankrott. Es gehört reformiert, es gehört für alle Berufs- und Einkommensgruppen vereinheitlicht und verschlankt und damit mit weit weniger Verwaltungsaufwand. Nun im Zuge der Koalitionsverhandlungen unterstreicht der DVG seine Forderungen erneut – und außerdem die Abschaffung von Ungerechtigkeiten im System.
Klar benannt werden müssen die versicherungsfremden Leistungen, Bezieher und Begünstigte: Hinter Mütterrente steht eine Summe, hinter Elternteilzeit oder Bürgergeldbeziehern – ob Langzeitarbeitslosen oder frisch Eingewanderten oder Geflüchteten – sie alle erhalten volle Bezüge, ohne in dem Maße in das gesetzliche Rentenkassensystem eingezahlt zu haben, wie die aktuellen Rentenbezieher – mithin fast 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in diesem Land: „Das ist nicht böse gemeint, dass wir auch bei diesen Gruppen genau rechnen und uns fragen, warum deren Bezüge einfach auf die Allgemeinheit – sprich die Einzahler in gesetzlichen Rentenversicherung – umgelegt werden. Unsere Forderungen sorgen für mehr Transparenz und Fortschritt für die Reform eines gerechten Rentensystems“, sagt Andreas Reich, Mitglied des Vorstands im DVG.
„Bei gerechten Berechnungen könnten wir uns es dann auch leisten, grobe Ungerechtigkeiten, zum Beispiel die Doppelverbeitragung auf Direktversicherungen zu stoppen – und das sofort“, so Reich, „Hier muss dringend etwas getan werden, denn für die Betroffenen geht diese Doppel- und manchmal sogar Mehrfachverbeitragung bis in die zigtausende Euro hinein – Geld, das den Krankenversicherungen nicht zusteht und den Betroffenen für z.T. dringende Maßnahmen fehlt – z.B. Renovierung der Wohnung oder des Hauses – oder als Rücklagen in aktuell schwierigen Zeiten.“ Für diese Gründe hatten die Leute diese Versicherungen auch abgeschlossen und nicht, um die Löcher in der gesetzlichen Krankenkasse schließen zu helfen. „Dafür sind wir gar nicht verantwortlich, sollen aber die Zeche dafür bezahlen“, so das DVG-Vorstandsmitglied.
Andreas Reich unterstreicht: bei einer artverwandten Versicherung wie
der Riesterrente wurde der Stopp der Doppelverbeitragung schon 2018 gesetzliche beschlossen, warum nicht bei den Direktversicherungen. „Die neue Bundesregierung muss an den Stopp für die Doppelverbeitragung für alle Versicherungen dringend ran“, so Reich, „21 Millionen Rentnerinnen und Rentner fordern auch hier Gerechtigkeit – und die nächsten Wahlen kommen ganz bestimmt.“
Info
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Text: Thomas Kießling
Redaktion: Andreas Reich
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