Erneut politischer Betrug an Rentnern

Puppe mit Geld

von: Reiner Korth    13.10.2025;    Bild:    pixabay

Von 2 000 Euro Aktivrente bleiben weniger als 1.500 Euro netto

Und erneut werden die Rentner von der Bundesregierung in eine Finanzfalle gelockt. Da wird politisch geworben in den höchsten Tönen, in Presse, Funk und Fernsehen, “2.000 Euro Aktivrente” und das sei ganz natürlich “steuerfrei”. Und alle Rentner glauben natürlich, sie hätten jetzt monatlich 2.000 Euro netto auf ihrem Konto. Aber weitgefehlt, falsch gedacht, und von der Regierung (bewußt?) in die Irre geleitet, um erneut die Finanzierung der versicherungsfremden Leistungen in der Krankenkasse alleinig den Rentnern aufzubürden.

Die “Aktivrente 2.000 Euro steuerfrei” ist eine Mogelpackung

Wie unter anderem im MDR (mdr.de vom 10. Oktober: “wie viel Geld bei Rentnern ankommt”) und im Blog unseres Kollegen Helmut Achatz “vonunruhestand.de” ( https://vorunruhestand.de/2025/09/aktivrente-was-am-ende-wirklich-bleibt/) berichtet wird, soll die Aktivrente eben nicht mit 2 000 Euro im Netto ausgezahlt werden. Die Regierung verspricht uns mal wieder die heile Welt, verschleiert aber mit wohlfeilen Formulierungen die tatsächlichen Planungen. So soll die Aktivrente unter “Progressionvorbehalt” gestellt werden, was nichts anderes bedeutet,  als daß auf die verbleibenden zu versteuernden Einnahmen wegen der Aktivrente ein höherer Steuersatz zu zahlen ist. Und zum Zweiten sollen ebenfalls Sozialabgaben fällig werden. Der Rentner hat die vollen Krankenkassenbeiträge (Arbeitnehmer- plus Arbeitgeberanteil) selbst zu zahlen. Diese liegen zurzeit bei fast 21 % Beitragszahlung.

Summa summarum betragen die Abzüge auf die Aktivrente dann in etwa 500 Euro und mehr. Es verbleiben also von der so hoch gelobten “2.000 Euro Aktivrente” lediglich nur 1.500 Euro Netto auf dem Konto des Rentners übrig. Die Politik verschleiert erneut und wahrscheinlich ganz bewußt die hohe Abgabenlast.

Den Krankenkassen fehlt das Geld, hauptsächlich wegen der versicherungsfremden Leistungen. Diese sind laut Gesetz eine gesamtstaatliche, soziale Aufgabe. Aber bezahlen sollen es wieder mal nur die Rentner allein. Politiker und Privatversicherte entziehen sich dieser Sozialverpflichtung. Sie zahlen nicht in die GKV ein. Der gutmütige Rentner wird erneut über komplizierte und versteckte Wortformulierungen überproportional zur Kasse gebeten.

Eine unbürokratische Alternative ist der 603 Euro Minijob (in 2026)

Die Minijob Grenze soll in 2026 auf 603 Euro monatlich steigen, auf Antrag völlig abgaben- und steuerfrei für den Rentner. “100 Prozent netto” schreibt dann auch H. Achatz in seinem Blog. Der Minijob garantiere eine einfach gestaltete, wirklich steuerfreie Einnahme “ohne bürokratischen Aufwand”. Vielleicht ist und bleibt der Minijob ja die bessere Alternative als Hinzuverdienst für den Rentner. Die arbeitsfähigen und arbeitswilligen Rentner sollten jetzt auf jeden Fall das Gesetzgebungsverfahren zur Aktivrente ganz penibel verfolgen und sie sollten vor allem auf die versteckten Klauseln in der Abgabenordnung achten. Ansonsten gibt es erneut hinterher ein böses Erwachen für die Rentner, wie im Fall der Doppelverbeitragung von Direktversicherungen schon erlebt. Deshalb kann man nur raten: Seid wachsam.