Deutschland braucht eine Rentenreform

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Eineinhalb Jahren tagte die Rentenkommission – herausgekommen ist nur heiße Luft. Eineinhalb verlorene Jahre. Jetzt schlägt die FDP eine „gesetzliche Aktienrente“ vor, was in Schweden schon seit Jahren funktioniert, von der Merkel-Regierung jedoch verschleppt wurde. Eine Rentenreform ist überfällig.

Deutschland braucht eine grundlegende Rentenreform, darin sind sich viele einig. Leider hat das die schwarz-rote Regierung unter Angela Merkel systematisch blockiert. Die von ihr eingesetzte Rentenkommission sollte die Öffentlichkeit einlullen und hinhalten. Statt einer Strukturreform hat sie nur heiße Luft produziert.

Rentenreform nach Schweden-Art

Jetzt prescht die FDP vor mit einer „gesetzlichen Aktienrente“, die sich am erfolgreichen Modell der Schweden orientiert, wo der staatlich organisierte AP7 jährlich Rendite von sieben bis neun Prozent generiert.

„Die FDP will das deutsche Rentensystem komplett umkrempeln – und zukunftsfest machen“, schreibt Johannes Vogel von der FDP. Die Debatte habe begonnen, schreibt  Vogel, der Mitglied im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales ist. „Wir brauchen eine gesetzliche Aktienrente – nach schwedischem Vorbild“, so seine Forderung.

Angela Merkel wollte und will nichts aus den Erfahrungen unserer Nachbarländer lernen. Sie hat sich bislang vehement gegen eine grundlegende Rentenreform geweigert und jeglichen Ansatz im Keim erstickt.

Aktien als Renditebringer

Dabei ist es höchste Zeit, über unsere Renten zu reden. Der Plan der FDP: Erwerbstätige investieren künftig Teile ihres Gehalts – die Rede ist von zwei Prozent – in eine gesetzliche Aktienrente. Vorbild für die FDP ist dabei der schwedische Aktienfond AP7, der jährlich Renditen von sieben bis neun Prozent generiert – und damit weit mehr als hierzulande übliche Direktversicherungen oder das, was Pensionsfonds oder – kassen erwirtschaften. Kein Wunder, sind die Schweden doch wesentlich effizienter als deutsche Versicherungen. Nur 36 Leute managen den AP7, entsprechend niedrig sind die Kosten, die weit unter einem Prozent liegen.

Die Merkel-Regierung hat deutsche Altersvorsorger jahrelang für dumm verkauft, verschaukelt und ausgebremst – zugunsten der Versicherungsbranche, die sich die Hände reibt. Statt von den Schweden – oder auch Norwegern – zu lernen, macht sie weiter, wie bisher, obwohl die Welt seit Draghis epochalen Satz „Whatever it takes“ eine andere ist. Seine drei Wörter haben einen Paradigmen-Wechsel eingeleitet – seit dem ist der Zins abgeschafft, mit fatalen Folgen für deutsche Sparer. Der Staat profitiert von Negativzinsen, während deutsche Altersvorsorger leiden. So sieht die Politik der großen Koalition aus.

Wie die ‚gesetzliche Aktienrente‘ funktioniert

Das Rentenkonzept der beiden Liberalen stützt sich im Wesentlichen auf folgende Punkte schreibt der „Versicherungsbote“:

  • 2 Prozent des Bruttogehalts sollen Erwerbstätige in diese Aktienrente einzahlen. Die Summe soll paritätisch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilt werden.
  • Das Geld soll in einen Staatsfonds (nach Vorbild Schwedens oder Norwegens) fließen und sich dort vermehren.
  • Der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung reduziert sich um die eingezahlten 2 Prozent.

Unions-Politiker wie Wolfgang Schäuble hingegen fällt nur der „Renteneintritt mit 70“ ein.

(19) Johannes Vogel auf Twitter: “„Die FDP will das deutsche Rentensystem komplett umkrempeln“ – und zukunftsfest machen. Die Debatte beginnt, auch die @bild greift den gemeinsamen Vorschlag von @christianduerr & mir auf: Wir brauchen eine Gesetzliche #Aktienrente für 🇩🇪 nach schwedischem Vorbild! 💪🏻” / Twitter

 

 

Foto: Johannes Vogel, MdB