“Mieser Betrug aufgeflogen – Krankenkassen sollen Versicherte getäuscht haben”

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Der DVG – Verein der Direktversicherungsgeschädigten e.V. hat am 2. August 2023 den Aufschlag gemacht, die Bild-Zeitung am 10. August mit einer großen Geschichte nachgezogen und nun auch viele andere Medien wie z.B. die Onlineplattform news.de.

 “Mieser Betrug aufgeflogen – Krankenkassen sollen Versicherte getäuscht haben”, so der news.de-Titel vom 11. August dieses Jahres.

Zu lesen auch hier mit diesem Link:

www.news.de/politik/857076302/krankenkassen-betrug-aktuell-mogelei-bei-kranken-pflegekassen-bericht-deckt-taeuschung-bei-widerspruechen-auf-politiker-wuetend/1/

Was ist Inhalt der Geschichte? Das Bundesamt für soziale Sicherung (BAS) mit Sitz in Bonn hat mittlerweile 13 Rügen gegen gesetzlich Krankenkassen ausgesprochen, denn die Kassen sollen versucht haben, Versicherte von einem Widerspruch gegen die KK-Bescheide abzubringen.

Wie aus einem aktuellen BAS-Bericht hervorgeht, sollen Krankenkassen die Versicherten zum Teil telefonisch kontaktiert haben, damit diese ihren Widerspruch zurücknehmen. Auch wurde den Versicherten offenbar durch
irreführende Schreiben der KK vielfach der Eindruck vermittelt, die Ablehnung des Widerspruchs sei bereits beschlossen, heißt es weiter. Das deckt sich weitgehend mit den DVG-Recherchen und den Erfahrungen zahlreicher DVG-Mitglieder.

Bei der Überprüfung durch die BAS fiel auch auf, dass die Versicherten nicht ausreichend über die „Rechtsfolgen” informiert wurden, die entstehen, wenn der Widerspruch zurückgenommen wird. Zudem fehlten bei einigen Kassen die so genannten „Arbeitsanweisungen zur Widerspruchsbearbeitung“.

Jetzt wäre spannend, ob die Krankenkassen offenbar nicht nur versucht haben, Einfluss auf die Einsprüche der Versicherten zu nehmen, sondern: ob sie bei den Krankenkassenbeiträgen womöglich auch noch falsch abgerechnet haben. Sprich: wer Bezieher einer Betriebsrente und ebenfalls einer Direktversicherung und zusätzlich seine gesetzliche Rente ist, könnte bei diesem Dreiklang wömöglich von seiner KK falsch abgerechnet worden sein. Die Verdachtsmomente dafür verdichten sich jedenfalls, so Insider.

Einige Politiker forderten bereits mehr Aufklärung in dieser Sache und eine Transparenzinitiative durch die Krankenkassen und das Bundesamt für soziale Sicherung.

Wir werden in jedem Fall an diesem Thema dranbleiben.

 

Text: Thomas Kießling                               Foto: pixabay