Arbeitgeber laufen Sturm gegen Rentenpaket II

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Die Arbeitgeberverbände laufen Sturm gegen das geplante Rentenpaket II der Bundesregierung. „Das ist das teuerste Sozialgesetz des Jahrhunderts“, schimpft deren Chef Rainer Dulger.

Nein, die Beiträge zur Gesetzlichen Rentenversicherung dürfen nicht steigen, so Dulger, das würde auch die Arbeitgeber stark bis überstark belasten, und dabei natürlich auch das Rentensystem, wird der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände in zahlreichen Medien zitiert, unter anderem auch in der Tagesschau. Das Vorhaben müsse daher „umgehend gestoppt werden“. Dulger weiter: Es sei „unfair und ungerecht, in den nächsten 20 Jahren 500 Milliarden Euro mehr für die Rente auszugeben“.

37 Jahre arbeiten um 1.200 Euro Rente zu erhalten

Währenddessen berichtet Spiegel-Online, dass ein Durchschnittsverdiener in Deutschland 37 Jahre arbeiten müsse und dabei knapp 105.000 Euro an Rentenbeiträge eingezahlt haben, um lediglich 1.200 Euro Rente zu erhalten.

Für 1500 Euro Rente müsse ein Durchschnittsverdiener knapp 47 Jahre arbeiten und knapp 118.000 Euro in die Rentenkasse einzahlen müssen. Tatsächlich schafften das nur die wenigsten.

Erst nach gut 27 Jahren liege man laut Recherchen beim Bundes-Arbeitsministeriums oberhalb des Sozialhilfeniveaus.

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann wird auf Spiegel online zitiert: „Lohn und Rente stehen im Missverhältnis. Aus dem, was die Menschen einzahlen, kommt zu wenig raus“, so Pellmann. „Wir brauchen eine große Rentenreform.“

Der DVG – Verein der Direktversicherungsgeschädigten e.V. fordert schon seit mehreren Jahren eine generelle Rentenreform, unter anderem mit dem Inhalt, dass alle Sozialversicherungsnehmer in die Rentenkasse einzahlen, auch Beamte, Politiker und Selbstständige. „Nehmen wir uns ein Beispiel an Österreich – vor 15 Jahren hat man mit dem neuen System begonnen, hier zahlen alle ein, mit entsprechenden Übergangsfristen – jeder erhält mehr Rente, niemand wird schlechter gestellt – das System funktioniert tadellos. Nur bei uns wollen die Bezieher üppiger Pensionen nichts davon wissen, unter anderem die so genannten Renten-Experten, die allesamt Professoren an hiesigen Universitäten sind und damit hohe Pensionen als Angestellte der Landesbehörden bekommen – kein Wunder“, so der DVG. In diesem Atemzug gelte es auch, die höchst ungerechte Doppelverbeitragung abzuschaffen. „Die Abschaffung ist genauso überfällig wie eine Rentenreform“, so der DVG.

Infos

www.dvg-ev.org

 

Foto/Quelle: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, copyright_Bernd-Lammel-1

Text: Thomas Kießling