Die Allianz fährt 2019 einen Rekordgewinn ein – auch dank uns Direktversicherten, denn viele haben ihre Police bei der Allianz abgeschlossen.
Des einen Freud‘, des anderen Leid – wenn die Allianz auch dank der Direktversicherten 2019 einen Rekordgewinn einfährt, dann haben die natürlich dazu beigetragen. Laut „Fürstenfeldbrucker Tagblatt“ dürfte der Gewinn der Allianz in diesem Jahr „zwölf Milliarden Euro vor Steuern und Zinsen erreichen“. Die Direktversicherten haben dazu eifrig beigetragen, allerdings kostet sie der Gewinn der Allianz etwas – einen Teil ihrer Altersvorsorge.
Eigentlich müsste es sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass Direktversicherungen für die Versicherten selbst ein schlechtes Geschäft sind? Aber offensichtlich noch längst nicht bei allen, wie sonst lässt sich erklären, dass immer noch viele über ihren Arbeitgeber einen entsprechenden Direktversicherungsvertrag abschließen. Was allerdings kein Wunder ist, denn sowohl Versicherer wie Gewerkschaften, darunter auch die IG Metall, werben offensiv für diese Form der Altersvorsorge, obwohl sie wissen, dass am Ende, sprich in der Auszahlphase, von den vermeintlichen Vorteilen nichts mehr übrig bleibt. Aber die Schützenhilfe der IG Metall mit ihrer Metallrente hilft natürlich der Allianz, dem Partner der Metaller. Deswegen boomt gerade der Bereich Lebensversicherungen der Allianz:
Vor allem in der Lebens- und Krankenversicherung steht die Allianz mit fast sieben Prozent mehr Gewinn vor Steuern und Zinsen in den ersten neun Monaten des Jahres gut da“, schreibt der „Deutschlandfunk“.
Für Allianz ein gutes Geschäft
Was die Allianz an Gewinn macht, geht natürlich den Direktversicherten ab, denn irgendjemand muss ja schließlich dafür bezahlen. Und die Allianz verkauft weiter hin prächtig Direktversicherungen. Sie vermittelt den Interessenten das Gefühl, ein gutes Geschäft zu machen und etwas für die Altersvorsorge zu tun. Entsprechend stehen die Vorteile ganz oben und die Nachteile ganz unten. In punkto Auszahlung geht sie auf ihrer Internet-Seite nur ganz pauschal auf die Sozialabgaben ein:
Die Leistungen aus der Direktversicherung werden im Alter als Einkommen besteuert – in aller Regel aber zu einem günstigeren Steuersatz als im Erwerbsleben. Zudem müssen gesetzlich Versicherte die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse und Pflegeversicherung leisten.
Was so pauschal harmlos klingt, heißt in Wahrheit ganz konkret: Der Direktversicherte zahlt zehn Jahre lang den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil plus Zusatz- und Pflegebeitrag, alles in allem annähernd 20 Prozent.
Dickes Ende kommt in der Rente
Wer von der Allianz erwartet hätte, dass sie ihre Kunden darüber aufklärt und über die Minderung der gesetzlichen Rente, sieht sich getäuscht. Kein Wort. Wer aber einen Teil seines Gehalts umwandelt und es in eine Direktversicherung einzahlt, bekommt am Ende weniger gesetzliche Rente, was noch viel zu vielen überhaupt nicht bewusst ist. Sie glauben natürlich der optimistischen Rechnung des Versicherers und wundern sich dann, wenn im Alter Staat und Krankenkasse die Hand aufhalten.
Direktversicherung = schlechtes Geschäft
Wer beide Nachteile zusammen nimmt, begreift schnell, dass die Direktversicherung ein ganz schlechtes Geschäft ist und absolut ungeeignet, die Rentenlücke zu füllen.
Klar, die Allianz klärt deswegen nicht darüber auf, weil sie sonst weniger Direktversicherungen verkaufen würde. Die Krankenkassen klären ebenfalls nicht auf – wozu auch, sie würden ja weniger Krankenkassenbeiträge von den Direktversicherten bekommen. Derzeit schwimmen die Krankenkassen im Geld, Geld, das den Direktversicherten seit Jahren abgeknöpft wird. Die IG Metall klärt nicht auf, schließlich würde sie dann ja keine Metallrente mehr verkaufen. Der Staat klärt nicht auf, weil er sonst das Geschäft der Versicherer ruinieren würde.
Deswegen müssen wir aufklären! Sagt es allen Verwandten, Bekannten, Freunden und Politikern: Die jetzige Doppelverbeitragung der Direktversicherung ist Sabotage an der Altersvorsorge.