Der Geburtstag der Riester-Rente war der Heute Show einen Beitrag wert. Zu feiern gibt es allerdings nichts – sie ist schon nach 20 Jahren eine Greisin.
„In diesen Tagen feiern wir einen runden Geburtstag – und wenn ich feiern sage, habe ich direkt gelogen“, leitet Oliver Welke den Beitrag in der „Heute Show“ vom 21. Mai 2021 ab Minute 20:35 ein. Gratulanten habe es keine gegeben, dafür die Demo der Verbraucherschützer-Allianz aus Bürgerbewegung Finanzwende, Bund der Versicherten und Verbraucherzentrale Bundesverband. Das Trio fordert „Stoppt die Riester-Rente, sonst sehen wir alt aus“. Nun, die Groko habe sie gerade selbst beerdigt, denn der Garantiezins sei für die Zeit ab 2022 von 0,9 auf 0,25 Prozent gesenkt – damit lässt sich keine rentierliche Altersvorsorge mehr aufbauen. Das ist der „De-Facto-Todesstoß“.
Heute Show sagt was Sache ist
Welke erinnert daran, wie die Riester-Rente damals beworben wurde – durch „Rententipps von einem Fußball-Millionär“. Gemeint ist ein Werbespot der Hanse Merkur von 2007 „Jetzt kann jeder Riester-Meister werden“. „Man hätte das Ganze nur nicht den Versicherern zum Fraß vorwerfen dürfen“, meint Welke. „Das war der Fehler“, so Welke lapidar. Jeder vierte Euro lande gar nicht in der Altersvorsorge, sondern bei den Versicherern. „Absolute Frechheit!“ Ein Single zahle beispielsweise 18 000 Euro ein, um später 50 Euro Rente zu bekommen – „großartig!“. Obwohl das in der Regierung jeder gewusst habe, sei nichts passiert. Aber klar, „beim Sumpf Austrocknen, immer die Frösche fragen – hat sich bewährt.“
Riester nicht reformierbar
Die absolute „Knaller-Idee“ komme von den Versicherern: „Wie wäre es denn, wenn wir den Kunden ihre eingezahlten Beträge nicht mehr komplett garantieren, sondern nur noch zu 80 Prozent?“ Professor Hartmut Walz von der Hochschule Wirtschaft und Gesellschaft, Ludwigshafen, sieht darin Tür und Tor für Missbrauch geöffnet. „Ein garantiefreies Produkt von einem Versicherer ist unmöglich“. Aber die CDU/CSU-Fraktion habe die 80-Prozent-Idee der Versicherer „fast 1:1“ in ihr Konzept übernommen.
„Riester ist nicht reformierbar, stattdessen brauchen wir endlich ein kostengünstiges, transparentes Produkt“, so Welke. „Schweden macht damit seit Jahren super Erfahrungen“. „Warum haben wir sowas nicht – macht mich tierisch sauer“, echauffiert sich Welke.
Bild: ZDF “Heute Show” | Screenshot