Arm am Ende – Altersarmut als Menetekel

Altersarmut

Altersarmut ist wie ein drohendes Unheil, über das die Politiker ungern reden – und noch weniger handeln. Weil Rentenreformen verschleppt wurden, ist das Problem größer geworden, wie ZDFZoom in einem Beitrag zeigt.

Das ZDF nahm sich jetzt des Themas an und brachte am Mittwoch, den 2. Juni 2021 um 22.45 Uhr in ZDFZoom die Doku „Arm am Ende? Wie verhindern wir Altersarmut“. Altersarmut ist wie ein Menetekel, ein drohendes Unheil, über das in der Vergangenheit zu selten gesprochen wurde. Die Merkel-Regierung hat das Problem der Altersarmut erfolgreich über Jahre verdrängt und zur Seite geschoben sowie bagatellisiert. Deswegen ist es löblich, dass das ZDF sich dem Thema Altersarmut jetzt mit der Sendung Zoom widmete. Die Sendung ist jetzt in der Mediathek abrufbar.

Reformen werden verschleppt

Dabei stehen wir erst am Anfang – die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer gehen in den kommenden Jahren in Rente. Dann kocht das Problem Altersarmut erst so richtig hoch. Die junge Generation wird eine Zentnerlast schultern müssen. Deswegen braucht es jetzt grundlegende Reformen. Statt zu agieren, hat die Merkel-Regierung eine Rentenkommission aufgestellt, die nach jahrelangen Beratungen nur heiße Luft generierte.

Altersarmut programmiert

Das Umlagesystem wackle bereits wegen der Demografie, so die ZDF-Redaktion. „Finanzierten 2020 zwei Beitragszahler eine Rente, werden es wohl 2050 nur noch 1,2 sein; die junge und mittlere Generation belastet diese Rentenpolitik in Zukunft doppelt: Sie werden immer mehr zahlen müssen und immer weniger herausbekommen.“

Dumm nur, dass sich „die dringliche private Vorsorge für das Alter werden sich damit immer weniger Beitragszahler leisten können“. Dies treffe die mittlere Generation, wenn sie sich auf die gesetzliche Rente verlassen hatte, besonders hart, da ihr kaum noch Zeit für die Vorsorge bleibe. Zukunftsorientierte Rentenpolitik sehe anders aus. „Dabei sind die Beitragszahler von heute die Rentner von morgen und jede Generation hat das Recht, sich vor Armut im Alter zu schützen – ob dafür, bei steigenden Sozialabgaben, noch etwas übrigbleibt, ist in Zukunft fraglich.“