Laschet knickt vor Versicherungslobby ein

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Weil sich wegen der Unrentabilität Arbeitnehmer zunehmend von Betriebsrenten verabschieden, will Unionskanzlerkandidat Armin Laschet eine Betriebsrentenpflicht einführen. Die Versicherungslobby reibt sich die Hände.

Jeder weiß, dass Versicherungen wegen der Vollverbeitragung, hoher Kosten und der Minderung der gesetzlichen Rente nicht für die betriebliche Altersvorsorge taugen. Das ficht den Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet, aber nicht an. Er will jetzt Arbeitnehmer, darunter auch Geringverdiener, zur Betriebsrente zwingen – und die Direktversicherung ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Die bAV wird aber von den Versicherern organisiert – ein lukratives Geschäft für Versicherer, wie sich in der Vergangenheit zeigte und immer noch zeigt. Keiner sollte sich indes über Laschets Vorstoß wundern, sitzen doch in der Unionsfraktion viele Versicherungslobbyisten, die dafür sorgen, dass Arbeitnehmer auch weiterhin abgezockt werden.

Laschet für Pflicht-Betriebsrente

Es wird spannend, wie Laschet der Öffentlichkeit diesen Vorstoß verkauft. Die Beiträge für diese Pflicht-Betriebsrente sollen laut „Procontra“ sowohl vom Arbeitnehmer, der Firma aber auch vom Staat gezahlt werden.  Arbeitgeber, die Arbeitnehmer mit einem Bruttoarbeitslohn von bis zu 2200 Euro eine bAV von mindestens 240 Euro ermöglichen, sollen nach Laschets Plänen steuerlich vom Staat bezuschusst werden.

Förderung der privaten Altersvorsorge

Laschet will „Bild“ zufolge auch, dass die private Altersvorsorge gefördert wird. Laschet will danach einen steuerlichen Freibetrag bei Aktienverkauf von maximal 50 000 Euro einführen, wenn die Aktien mindestens zehn Jahren gehalten wurden. Zudem soll der steuerfreie Pauschbetrag für Arbeitnehmer von 1000 auf 1250 Euro pro Jahr steigen.

Laschets Vorstoß wirft mehr Fragen auf als er Antworten auf die Herausforderungen der Altersvorsorge liefert.

Bild: CDU/Laurence Chaperon